Die evangelische Gemeinde in der katholischen Kirche

Die Geschichte der evangelischen Gemeinde in unserer Stadt hatte einen seltsamen Anfang. Das Datum können wir auf das Jahr 1550 legen. Auch vorher gab es schon Zeichen, dass sich die Reformation durchsetzte.
Nach Károly Chernel lebten auch in der Familie Jurisich manche, die an der Reformation interessiert waren. Noch früher kam eine Vorwelle der Reformation an, eine gewisse Anna Kőszegi wurde verurteilt, weil sie „Waldenser” war.
 Schnell kamen auch die Schriften Luthers an. In der Deutsch sprechenden Stadt verstand man sie, nicht nur deswegen, weil man der Sprache mächtig war, sondern weil auch der Sinn der Schriften bei den Leuten ankam: „Die Kirche braucht Reformation!” So geschah es, dass sich die Mehrheit der Stadt in den genannten 1550-er Jahren „Lutheraner” nannte.
Im Jahre 1554 übergab Pfarrer Álts Mihály trotz eines Kampfes den  Evangelischen friedlich den Schlüssel der Jakob Kirche. Ob die zwei Konfessionen ihre Messen bzw. Gottesdienste in derselben Kirche hielten, oder die Katholischen im „Generalhaus” zusammenkamen, ist umstritten. Tatsache ist, dass die evangelische Gemeinde ihre Gottesdienste über ein Jahrhundert, 117 Jahre lang in der uralten, Ende der 1300er Jahre oder Anfang der 1400er Jahre gebauten Kirche hielt.

Die zwei Kirchen der evangelischen Gemeinde

 Nach Károly Chernel wurde im Zug der Reformation neben einer Kirche auch eine Schule gegründet. Damals hatte die Gemeinde etwa 30 Pastoren, sowohl deutsche als auch ungarische.  Die zunehmende Bedeutung zeigt sich am besten daran, dass der deutsche Teil der Gemeinde um 1615 eine neue Kirche, die heutige Emmerich Kirche neben der bereits bestehenden baute. So verfügte die Gemeinde über ein halbes Jahrhundert über zwei Kirchen.

Die evangelische Gemeinde ohne Kirche

1671 gab eine Bischofsdelegation  die Jakob Kirche  der katholischen Kirche zurück. Noch schmerzlicher war es, als 1673 auch die von den Evangelischen gebaute Kirche weggenommen wurde. Unsere Gemeinde blieb so ohne Kirche! Aber die sog. „Gegenreformation” brachte noch schwierigere Jahre.  Nach dem Beschluss des Landtages von 1681 durften öffentliche, protestantische Gottesdienste nur noch in Gesetzartikeln festgesetzten Kirchen gehalten werden. In unserer Gegend gab es 4 solche Kirchen: in Nemeskér, in Nemescsó, in Vadosfa und in Nemes-Dömölk. Unsere Gemeinde musste also nach Nemescsó gehen. Hierher kamen Leute aus dem Zwischenmurland und aus dem heutigen Österreich. Für die Nemescsóer war das unangenehm, da Straßen und  Gärten  schlammbedeckt waren. Massenhaft gingen die Leute  schon am Samstag zu Fuß los, um am Sonntag in der Kirche zu sein. So entstand ein seelisches Zentrum auf dem Lande. Feldpriester Achs Mihály oder Sartorits János, der das „Alumneum” hier in Csó gründete, dienten hier. Wir wissen über einen Pastor (Fridelius György), der sich nach Kőszeg wagte,  aber nie wieder zurückkam. So lebte die Gemeinde 100 Jahre lang, bis die „babylonische Gefangenschaft“ zu Ende war.

Die evangelische Gemeinde in der neuen Kirche

Im Oktober 1781 wurde das Toleranzpatent Joseph II. geboren. Leute anderer Religion sollen toleriert werden, sie dürfen auch öffentliche Stellen annehmen und ein „Oratorium“ (Gebetshaus) ohne Turm im Hof bauen, wenn 100 Familien im Ort die Kosten übernehmen. Als am Jahresende das Patent vorgelesen wurde, waren die Menschen begeistert. In der Stadt unterstützten 352, in Zsidány 30 Familien die Bauarbeiten. Im Juni 1793 wurde der Grundstein der Kirche gelegt und sie wurde im November (ohne Altar und Orgel) geweiht. Für die Parochie und für die Schule wurden in der Gyöngyös Straße Häuser gekauft. Erst im 18. Jh. stand für die Kőszeger Gemeinde zuerst ein ebenerdiges, dann ein einstöckiges Haus zur Verfügung. Im Haus gab es Wohnungen für Pastoren, für  die Schule, für Waisenkinder. Zu dieser Zeit entstanden unter anderem der Jugendverein und der Frauenverein. Auch der Gedanke über den Bau einer neuen und großen Kirche tauchte auf. Anfang des 20.Jh. wurde sogar der Turm gebaut. Da kamen aber die Weltkriege und für uns blieb unsere alte, schöne Kirche. Gott sei Dank!-meinen viele.

Keveházi László

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